Spielbericht

Nachdem der SG Niedersonthofen/Martinszell und dem FC Wiggensbach die ursprüngliche Ansetzung des 4. Spieltags während der Festwoche so gar nicht in den Terminkalender gepasst hatte, wurde diese Partie nun im September nachgeholt. Bei frisch gemähtem und gemaltem Rasen, unter dem neuen Flutlicht und Vollmond, vor gut 350 Zuschauern war in Niso alles angerichtet für ein heißes Derby, ein Spitzenspiel, Erster gegen Dritter.

Die Niso-Boys taten sich jedoch schwer, in die Partie zu kommen. Man hatte wenig Zugriff aufs Spiel, die Wiggensbacher wirkten bissiger und präsenter in den Zweikämpfen und waren die ersten ca. 25 Minuten die klar bessere Mannschaft. Dennoch hätte Andi Abend die SG nach 13 Minuten in Führung bringen können, frei vor Keeper Marinaro blieb jedoch Letzterer Sieger im Duell. Und wenn man sie vorne nicht macht, kassiert man sie eben 2 Minuten später hinten: Der FCW konnte hier über Nisos linke Seite durchbrechen und flach auf Mittelstürmer Lukas Ried zurücklegen, der am „Fünfer“ ziemlich blank stand. Beim Versuch, den Ball ins lange Eck zu schweißen, schoss er sich ans eigene Standbein und versenkte das Leder heimtückisch im Kreuzeck des kurzen Ecks. Auch im Anschluss war das Swoboda-Team einem Treffer näher als die Hausherren, wobei man nach und nach besser ins Spiel fand. Torraumszenen wurden Richtung Pausenpfiff weniger, dafür sorgte Felix Thum noch für eine kuriose Szene, als er beim Versuch, seinen Gegner abzuschießen und einen Einwurf herauszuholen, einen versehentlichen Anschlag auf die eigene Ersatzbank verübte.

Der Start in die zweite Halbzeit gelang den Niso-Boys dann besser, sie schienen nun kämpferisch und emotional wirklich im Derby angekommen. Dennoch bedurfte es der gütlichen Unterstützung des Gegners, um zum Ausgleich zu gelangen. Nach einem zu kurzen Rückpass auf den Torwart konnte Christian „Malbi“ Kreuzer dazwischen spritzen, am Torwart vorbeigehen und aus spitzem Winkel vollenden. Auf der anderen Seite war auch Frasch-Vertreter Mayr ab und an gefordert, wobei bei seinen besten Paraden sowieso immer die Fahne hochging. Als das Match bereits auf ein 1:1 zusteuerte, verteilte die Methfessel-Elf in der 86. Minute das nächste Gastgeschenk: nach einem eigentlich ungefährlichen langen Ball von Manuel Bayrhof behinderten sich die Verteidiger beim Klärungsversuch gegenseitig, sodass die Kugel über sie hinweg flog. Wieder war es Chris Kreuzer, der mit seinem gottgegebenen Torriecher genau darauf spekuliert hatte, frei aufs Tor zulief und eiskalt zum 2:1 versenkte. Nachdem Katze Mayr dieses mit einer tollkühnen Herauslauf-Aktion in der 90. Minute bewahrt und man bereits 4 der angekündigten 5 Minuten Nachspielzeit abgeklärt von der Uhr genommen hatte, roch alles nach dem Big-Point im Spitzenspiel. Doch dann ging Felix Thum im Gegenpressing zu rüde zu Werke, worauf Schiedsrichter Sting ihm eine Denkpause verordnete. Der fällige Freistoß wurde über Torwart Marinaro an den Niso-Strafraum getreten, von Methfessel jr. verlängert und von Lukas Ried aus wenigen Metern per Kopf über die Linie gedrückt.

Ein ärgerlicher Punkteverlust aufgrund des Last-Minute-Treffers einerseits, aber auch ein verdienter Ausgleich andererseits. Ein Sieg wäre schmeichelhaft gewesen, war aber greifbar nah. Tabellarisch können die Niso-Boys mit der Punkteteilung wohl besser leben, vor der Partie hätte man ein 2:2 vermutlich unterschrieben, zur Pause sowieso. Auch die seit 4 Monaten anhaltende Ungeschlagen-Serie geht weiter und soll am Samstag in Kaufbeuren fortgesetzt werden…