Spielbericht

Am gestrigen Donnerstag Abend sahen die mitgereisten Zuschauer eine läuferisch starke Mannschaft mit absolutem Siegeswillen. Eine Mannschaft, die bis zur letzten Minute Alles gab und den Gegner über 90 Minuten unter Druck setzte. Dies war die Mannschaft des SV Cambodunum Kempten, die ab der 30. Minute mit 10 (!) Mann agierte.

Nach vielversprechendem Start mit einer Großchance von Michael Dapp und einem direkten Freistoß-Tor durch Konni Kirchbihler wurden bald die Mängel im Defensiverbund der wieder einmal stark veränderten und in vermeintlicher Topbesetzung aufgelaufenen Stalderelf deutlich. So verhädderte sich die Viererkette beim Aufbauspiel auf dem äußerst schmalen Kunstrasenfeld  immer wieder in unnötige 1 gegen 1 Situationen, anstatt klare, einfache Pässe zu spielen. Auch wenn dieser Wille dann vorhanden war, gelang es den Kemptnern stets die Räume auf dem gesamten Feld eng zu halten. Unzählige Fehlpässe waren die Folge. In der Defensivarbeit gelang es unseren Kickern jedoch nicht es den Gastgebern gleich zu tun. Schlechtes Stellungsspiel, Abstimmung und mangelnde Zweikampfstärke führten bald zum 1:1 und zum 2:1, bei dem auch der ansonsten meist machtlose Kevin Kühnel im Gehäuse keine gute Figur machte. In der 30. Spielminute blieb Schiedsrichter David Knoll keine andere Möglichkeit als einem Spieler des SV Cambodunum die rote Karte wegen Tätlichkeit zu zeigen, als dieser nach einem Foul von Felix Rinderle nachtrat. In der folgenden Viertelstunde konnten die Recken um Werner Stalder dann teilweiße ihre Überzahl nutzen und sich die ein oder andere Tormöglichkeit erspielen. Ein Tor konnte jedoch nicht erzielt werden.

In Halbzeit Zwei hätte nun eigentlich nochmal das Tempo erhöht werden müssen, weitere 45 Minuten in Überzahl. Doch dies war nicht wirlich zu erkennen, was vielleicht auch daran lag, dass die Gastgeber spritzig, geistesschnell und entschlossen agierten und die Nisoboys nicht so recht ins Spiel kommen liesen. Zahlreiche Ballverluste in der eigenen Hälfte, Kemptner die ungehindert durch mehrere Mann hindurch dribbeln, das 3:1 und ausgelassene Stimmung im Lager der Heimfans. Da war man als Auswärtsfahrer zeitweiße fast peinlich berührt. Zu Gute gehalten werden kann unserer Elf allerdings, dass sie sich nicht gänzlich aufgaben und sich immer wieder aufrüttelten. So folgte auf das 3:1 postwendend der 3:2 Anschlusstreffer durch Andreas Willner. Nach dem 4:2 der 4:3 Anschlusstreffer durch Niklas Zeh. Jedoch lies man dann auch wieder den Gegner agieren, der den Sieg gefühlt etwas mehr wollte und so zum 5:3 Entstand gelang.

Fazit: Ein schwazer Tag für die Stalderelf gegen starke Gastgeber, denen man es aber auch eindeutig zu leicht machte. Gerade in Überzahl darf bei den Zuschauern eigentlich nicht der Eindruck entstehen man wäre in Unterzahl, was leider der Fall war. Starke Einzelspieler machen nicht automatisch eine gute Mannschaft und das Fundament erfolgreichen Fußballs ist Kondition.